WIR 60 - August 2019
RMC Mittelbaden e.V. Nr. 60 Jahren ist die 150 km lange Zufahrtsstraße aber durchgehend asphaltiert und so legt man die Strecke dorthin in gut vier Stunden zurück. Am späten Nachmittag kamen wir nun in Mestia, der kleinen Hauptstadt Swanetiens an. Wir sind dann noch schnell die 800 Höhenmeter hoch zum Aussichtskreuz gerannt um eventuell noch die Ushba zu sehen. Das ist ein 4700 m hoher grandioser Berg, der lange als der schwierigste Berg der Welt galt und für meine Frau Helén der Schönste ist. Um die vorletzte Jahrhundertwende gab es in London sogar einen Club der Ushbisten. 1903 gelang dann einigen Sachsen die Erstbesteigung des schwierigen Südgipfels. Leider war der abendliche Nebel schneller als wir, und so machten wir uns auf den Abstieg ins Restaurant zum Abendbrot. Da war uns dann schnell klar, in Georgien verhungert man so schnell nicht. Das Essen ist eine interessante Mischung aus türkischer, russischer und persischer Küche. Gut schmeckt das Khachapuri-Brot, mit Käse gebacken und einem gekochten Ei in der Mitte. Zum Essen bricht man die äußeren Ecken vom Teig und löffelt mit diesen das Ei aus der Mitte. Am nächsten Morgen sind wir dann auf die andere Seite des Tals gewandert und hatten nun doch noch einen Superausblick auf die Ushba. Vorher organisierten wir noch schnell einen Transfer nach Ushguli, da wurde uns klar gemacht, dass es ohne Allradantrieb nicht geht. So ging es nachmittags mit einem komfortablen Mitsubishi Delica über die schlammige Piste und durch einige Bäche nach Ushguli, dem angeblich höchstgelegenen Dorf Europas auf 2200m. Dort suchten wir zwischen Schwei- nen, Kühen, Hühnern und Hunden nach unserem Quartier. Der ganze Dreck vermischte sich dann auch noch mit dem Schneematsch. Trotzdem, oder deshalb steht Ushguli unter UNESCO-Weltkulturerbe- Schutz. Der 4700 m hohe Ushba Auf dem Weg nach Ushugli 47
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