WIR 61 - Dezember 2019
RMC Mittelbaden e.V. Nr. 61 noch der höchste Fernsehturm der Welt und das Olympiastadion von Montreal verfügt über den geneigtesten Turm unserer Erde. Diese Konstruktion führte schon beim Bau 1976 zu Problemen. Er konnte sogar erst nach der Olympiade im Jahre 1981 fertiggestellt werden. Auch kam es immer wieder zu Problemen mit dem Hallendach. 1991 folgte ein Betonsturz und schon 1998 musste das Dach komplett saniert werden, um im Jahr darauf erneut wegen Einsturzgefahr abgetragen und ersetzt zu werden. Zuletzt fiel 2012 ein tonnenschwerer Betonklotz von der Decke des Parkhauses, wobei zum Glück niemand verletzt wurde. Der Schrägaufzug befördert täglich hunderte Touristen auf die Aussichtsebene, von der man einen weiten Blick über die Anlage und die Stadt hat. Das ließen wir uns natürlich nicht entgehen, erfuhren aber erst später im Bus von den Pannen und Problemen dieses Gebäudes. Die schönste Jahreszeit für eine Kanada-Reise sei der Herbst, erzählte man uns. Dann stehen die Ahornbäume in leuchtendem Rot und geben dem Indian-Summer seinen Namen. Allerdings bevölkern dann einige Touristen mehr - als etwa zur Jahresmitte - die Straßen. Diese Jahreszeit muss wunderschön sein, denn die Wälder sind riesig. Mit etwas Glück sieht man dann auch die Tiere, die uns leider nicht begegneten. Allgegenwärtig (zumindest auf den Schildern) ist der Elch. Aber auch Bären, Rotwild, Füchse, Biber und diverse Vogelarten können hier beobachtet werden – vorausgesetzt man hat Zeit und Ruhe und ist privat unterwegs, denn eine Reisebusreise ist dafür kaum geeignet. Einmal mit dem Wohnmobil über den 7821 km langen Trans-Canada- Highway von Toronto nach Vancouver - das wär’s. Aber auch wir erlebten zum Schluss noch ein Highlight dieser Reise: Als ich im Alter von ungefähr 12 Jahren in einem Micky-Maus-Heft (damals Schundliteratur von bildzeitungslesenden Erwachsenen genannt ) zum ersten Mal von einem riesigen Wasserfall las, der sich im fernen Kanada befindet, wollte ich den unbedingt einmal live sehen. OK, es hat 55 Jahre gedauert bis ich mir diesen Wunsch erfüllen konnte. Aber die Wartezeit hat sich gelohnt. Ob an der Abbruchkante des Horseshoe- Falls (Hufeisenschuh – was der Form des Niagarafalles auf kanadischer Seite geschuldet ist ) oder mittels eines Touristenbootes direkt unterhalb in der Gischt der tosenden Wassermassen – es ist gigantisch. So stürzen in der Sekunde 5750 m³ Wasser die Felswand hinunter – und man braucht etwas Zeit um alles auf sich wirken 38
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