WIR 62 - April 2020

RMC Mittelbaden e.V. Nr. 62 Und was für ein Glück, dass der Nachmittag mit meinem persönlichen, kulinarischen Heimatgefühl und des Badeners und des Schwabens Leibgerichtes - den Spätzle - startete. Genauer gesagt mit Kässpätzle. Eigentlich braucht man uns Badenern nicht zu erklären, wie man Spätzle zubereitet. Aber es gibt doch ein kleines Geheimnis um die Farbe der Spätzle. Man rechnet pro Person mit einem Ei. Wenn man das Ei aufschlägt, es verrührt, Salz hinzufügt und dann 5 Min. stehen lässt, dann verändert sich die Farbe, sprich, die Spätzle haben später einen dunkleren Gelbton. Was sie optisch attraktiver wirken lässt. Den Teig, wie von der Mama gelernt, zubereiten und vom nassen Holzbrett schaben - wie das weiter geht, weiß wirklich jeder. (Trotzdem am Ende dieses Textes nochmal das exakte Rezept). Bei der Soße ordentlich Butter in die Pfanne und dreierlei Käse dazu, KEINE Sahne: Das ist das zweite Geheimnis. Noch ein Tipp zu den Zwiebeln: Am besten rohe, rote verwenden. Diese werden geschnitten und großzügig gewürzt, wobei es gerne auch exotische Gewürze sein dürfen. Mit dem Salz nicht sparen, lieber etwas mehr. Dann in heißem Öl ausbacken. Als erfrischende Beilage gab es Kopfsalat mit gerösteten Haselnüssen, mit Kürbiskernöl und Apfelessig. Der Unterschied zwischen badischen Kässpätzle und österreichischen Kasnock’n ist übrigens die Kruste, die bei den Österreichern am Pfannenboden erwünscht ist. Natürlich folgten den Spätzlen noch einige Köstlichkeiten, wie geschmorte Schweinebäckchen, eine Hollandaise, Buchteln auf Pilzen, Pastinaken-Gemüse, Krautsalate. 17

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