WIR 65 - April 2021

RMC Mittelbaden e.V. Nr. 65 Danach ging es weiter nach Piesport an der Mosel, wo es endlich wieder deutlich wärmer war. Der kleine Stellplatz "Piesporter Goldtröpfchen" am südlichen Ortsrand war genau nach unserem Geschmack, ruhig und überschaubar, und auch die Umgebung bot viele Möglichkeiten für Radtouren. Der nächste Stopp in Kinheim erschloss uns weitere Radetappen entlang der Mosel und interessante Erkenntnisse über spezielle Wohnmobilfahrer, die vor manch gewagten Durchfahrten nicht zurückschrecken. Insgesamt hatten wir 12 Tage mit meist herrlichem Wetter, kühl in der Eifel und mild bis warm im Ahrtal und an der Mosel. Bemerkenswert waren auch die unterschiedlichen Corona-bedingten Einschränkungen in dieser Zeit, die es in Baden- Württemberg, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen gab, was aber die vielen schönen Erinnerungen an diese Tour für uns nicht im Geringsten schmälerte. Die zweite Tour von Mitte Juni bis Anfang Juli führte uns über Hann. Münden, die Lüneburger Heide, das Alte Land sowie Ostfriesland und Emsland wieder nach Süden. Unser erster Zwischenstopp war in Hann. Münden, wo sich Fulda und Werra zur Weser vereinigen. Idyllische Gassen und schöne Uferwege laden ein zum Bummeln in dieser beeindruckenden Stadt mit unzähligen, teils mittelalterlichen Fachwerkhäusern. Der schön auf einer kleinen Insel gelegene Camping- und Stellplatz ist allerdings wegen der sanierungsbedürftigen Schleusenbrücke nur für Fahrzeuge bis 3 t anfahrbar, wobei ich der Meinung war, 3.49 t sind gerundet auch 3 t. Für größere Fahrzeuge gibt es alternativ einen nicht ganz so idyllischen Stellplatz beim nahegelegenen Weserstein, ebenfalls nur wenige Fußminuten von der Innenstadt entfernt. Über Celle fuhren wir weiter zum empfehlenswerten Stellplatz beim Camping-Park Lüneburger Heide in Schneverdingen-Heber. Dies ist ein guter Ausgangspunkt für Erkundungsradtouren durch die direkt nördlich angrenzende Lüneburger Heide mit genussreichen Einkehrmöglichkeiten, z. B. im Hof Tütsberg oder in der Schäferei in Schneverdingen. Köstliche Spezialitäten von der Heidschnucke und andere lokale Gerichte stärkten uns wieder für manch anstrengendes Radeln auf teils sandigen Wegen. Ein Zitat von Hermann Löns (Journalist und Schriftsteller, 1866-1914), dessen Land- schaftsideal die Heide war, fanden wir ganz interessant und aktuell, wenngleich manche seiner sonstigen Aussagen heutzutage unpassend sind: " Zukünftig wird es nicht mehr darauf ankommen, dass wir überall hinfahren können, sondern, ob es sich lohnt, dort anzukommen ". 10

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