WIR 69 - August 2022

RMC Mittelbaden e.V. Nr. 69 Ein ähnliches Vorgehen wurde in einem Forum von einem Reisemobilfahrer berichtet. Er wurde auf einem Parkplatz von zwei Personen angesprochen, weil er angeblich ein anderes Fahrzeug beschädigt haben soll. Während er und seine Frau mit den Personen über den Schaden verhandelte, stieg ein weiterer Komplize ins Wohnmobil und nahm die Geldbörse, etwas Schmuck und eine teure Kamera mit. Ein anderer Trick wird auch oft beschrieben: Während eines Überholvorgangs wird durch aufgeregtes Gestikulieren gezeigt, dass etwas am Wohnmobil nicht stimmt. Wer jetzt anhält oder auf den nächsten Parkplatz fährt um nachzusehen, tappt in die Falle. Wer aber das Handy nimmt und fotografiert wird sehen, dass die Ganoven meist sofort mit hohem Tempo davonfahren. Doch was kann man prophylaktisch tun um sich zu schützen? Im ersten geschilderten Fall ist der Tipp ja schon genannt: Nicht gleich aufmachen und erst mal sehen wer draußen steht. Doch was macht man, wenn es zu spät ist und man die Türe schon geöffnet hat? Wird man mit einer Waffe bedroht ist es allemal sinnvoller, erst einmal nachzugeben und nicht auf Konfrontation zu setzen. Hat man seine Wertsachen an verschiedenen Plätzen deponiert, kann man hoffen, dass sich der Verbrecher mit einem Teil der Beute zufriedengibt. Zugegeben, eine Portion Nervenstärke gehört dazu, wenn man behauptet, man hätte nicht mehr dabei. Da aber auch Diebe unter Adrenalin stehen, kann dieses Verhalten dazu beitragen, nicht gleich alles zu verlieren. Wird man aber körperlich angegriffen, so muss Widerstand gekonnt sein. Wer keine Selbstverteidigung beherrscht, sollte in einer solchen Stresssituation nichts probieren, was er irgendwann einmal im Fernsehen gesehen hat. Lieber defensiv reagieren - die eigene Unversehrtheit ist und bleibt das wichtigste Gut. Auch eine Gaspistole (= legal mit kleinem Waffenschein) will ebenfalls beherrscht sein, denn auch dies kann nachteilig sein, wenn der Täter eine echte Schusswaffe besitzt. Um sich erfolgreich verteidigen zu können sollte man einschätzen können, dass man der Situation gewachsen ist. Grundsätzlich ist es besser, sich möglichst viele Details einzuprägen und defensiv und ruhig zu bleiben. In diesem Zusammenhang drängt sich natürlich eine Idee auf, die von Fachleuten schon lange empfohlen wird. Präventiv könnte man einen Selbstverteidigungskurs besuchen. Die meisten unserer Clubmitglieder sind in der zweiten Lebenshälfte angekommen und hier lassen naturgemäß die Kräfte nach und die körperliche Leistungsfähigkeit sinkt. Dennoch gibt es auch für uns geeignete Übungen, die auch ohne sportive Eignung beherrschbar sind. Das stärkt nicht nur das Selbstvertrauen, sondern auch das Selbstbewusstsein und das merken auch die Angreifer. Außer diesen Vorteilen könnte so ein gemeinsamer Kurs auch viel Spaß in unserem RMC-M bringen. Was man technisch vorbeugend tun kann ist relativ übersichtlich: Eine Alarmanlage nutzt natürlich besonders, wenn man im Fahrzeug schläft und durch den Alarm geweckt wird. Und bei einem leer abgestellten Fahrzeug wird der Alarm natürlich andere aufmerksam machen und so den Einbruch im besten Fall verhindern, zumindest aber die Dauer verkürzen. Ist die Alarmanlage in einem solchen Fall mit einem Funkmelder per Handy verbunden, erhält man selbst eine entsprechende Meldung. Zumindest kann man dann die Polizei rufen. 25

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