WIR 69 - August 2022

RMC Mittelbaden e.V. Nr. 69 von Wolfgang Kiebel s gibt wenige Dinge, die uns Wohnmobilfahrer unterwegs mehr interessieren als ein guter Stellplatz für eine oder mehrere ruhige Nächte. Doch wie sollte so ein Stellplatz beschaffen sein? Braucht man Luxusplätze – auf was kann man verzichten? Die nachfolgende Betrachtung soll Denkanstöße geben. Ist man auf der An- oder Abreise zu seinem Ferienziel, so muss ein Stellplatz andere Dinge erfüllen als ein Ort, an dem man länger verweilen will. Ein Etappenziel muss nur leicht erreichbar sein und sollte möglichst ruhig und gerade liegen. Auch die Sicherheit spielt eine Rolle und daher ist ein guter Handyempfang unverzichtbar. Anders beim Erreichen des Reiseziels. Hier benötigt man viele Dinge der Grundversorgung, also sollte vielleicht auch ein Einkaufsmarkt in der Nähe liegen, sowie die Ausstattung des Stellplatzes mit Strom und einer Ver- und Entsorgungsstation, einschließlich einer Müllentsorgung, vorhanden sein. Vieles ist bereits in unseren Fahrzeugen eingebaut und so würde es reichen, wenn der Stellplatz eine ausreichend große Fläche böte und der Blick aus dem Wohnmobilfenster ausschließlich die Schönheiten der Umgebung zeigt. Doch die Praxis sieht leider anders aus. Aufgereiht wie die Hähnchen am Grill stehen die Wohnmobile nebeneinander. Obwohl In der Landesbauordnung ein Mindestabstand von 5 Metern (einschließlich aller Anbauten) aus feuerpolizeilichen Gründen einzuhalten ist, übersieht man dies gerne, denn je größer die Auslastung, umso lauter klingeln die Kassen. Hinzu kommt die aktuelle Entwicklung. Immer mehr Wohnmobile werden zugelassen, immer mehr drängen auf die Stellplätze. Apropos Kassen: Einfache Stellplätze sollten nicht mehr als 10.- € kosten. Ein komfortabler Stellplatz braucht aber eine Parzellengröße von mindestens 6 x 10 m. Eine ordentliche Befestigung und eine möglichst ebene Fläche ist genauso wichtig. Die Begrenzung zur Nachbarparzelle sollte optisch gut erkennbar sein und nicht aus Steinen oder Betonpfeilern bestehen. Auch die Einfahrten zum Stellplatz und zur Parzelle dürfen nicht durch Findlinge oder ähnlichem behindert werden. Schattenspendende Bäume sind schön, doch herabhängende Äste sollten weder den SAT-Empfang behindern, noch bei Regen oder Sturm Störungen oder Schäden verursachen. Im Winter muss ein Stromanschluss vorhanden sein, denn Eis und Schnee bleiben meist auf den Solarplatten liegen und dann ist kein Solarertrag möglich, selbst wenn die Sonne vom blauen Winterhimmel strahlt. Findet man unterwegs auch an Tankstellen und Rastplätzen geeignete Trinkwasseranschlüsse, so ist deren Anwesenheit auf Stellplätzen für Wohnmobile ein Muss. Wenn die Planer der Anlagen eine vom Trinkwasseranschluss getrennte Kassettenentsorgungsstation vorsehen, ist alles in Ordnung. Das Problem sind Camper, die keine sind E Was braucht man auf Stellplätzen? 8

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