RMC Mittelbaden e.V. Nr. 71 von Wolfgang Karius Der RMC M besucht die Gewölbekeller von Offenburg ie erste Ausfahrt im neuen Jahr (3.-5. Februar) führte uns freitags wieder zu unserem Neumitglied Hubert Busam in den Gasthof Kreuz nach Lautenbach. Zur Führung durch die Offenburger Gewölbekeller starteten wir am Samstagmorgen um 10:40 mit dem Zug nach Offenburg. Paul hatte dort für uns von 12:00 bis 14:00 Uhr eine Gewölbekeller-Führung ins „unterirdische Offenburg“ gebucht. Frau Wurth erklärte uns in knapp zwei Stunden, wirklich hervorragend, die Geschichte dieser Keller. Anhand von vier typischen Kelleranlagen - dem "Pfalzkeller", dem "Spitalkeller", dem Keller der ehemaligen „Michelhalle“ - Keller der Brauerei Armbruster - und dem "Kanzlerkeller" wird die Geschichte der Gebäude erklärt. Die Bautechnik und Nutzung der Gewölbekeller, deren Ursprünge bis ins Mittelalter reichen, gibt einen Einblick in die Stadtgeschichte. Offenburg ist nicht nur oberirdisch immer einen Besuch wert, auch unter dem Pflaster finden sich uralte Schätze. Über 130 historische Gewölbekeller, die überwiegend aus dem Mittelalter stammen, haben den Stadtbrand von 1689 überstanden. Viele Meter tief unter den Straßen, oft nur über mehrere Treppen zu erreichen, dienten sie einst als Vorrats- und Fluchträume. So befindet sich direkt unter den Pagoden und dem Kriegerdenkmal in der Hauptstraße das Tonnengewölbe, in dem vor gut 500 Jahren die Vorräte der Stadt lagerten. Hatte sich ein Bürger verkalkuliert oder verdarben seine Vorräte, so konnte er vom Wintervorrat der Stadt etwas zu sozialen Preisen erwerben. Im Zuge der Einrichtung der Fußgängerzone 1986 wurde der Keller, welcher wohl zum Ende des 19. Jahrhunderts verschlossen worden war, wiederentdeckt. Ein weiterer spannender Keller befindet sich unter dem Gebäude des Gemeindehauses der Neuapostolischen Gemeinde in der Gla- straße. Hier fand man unter den großen mittelalterlichen Kellern Gänge aus dem begin- D Besuch in der Offenburger Unterwelt 20
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