RMC Mittelbaden e.V. Nr. 72 WIR von Wolfgang Kiebel ie Bardenas Reales ist eine Halbwüste im Norden Spaniens, erstreckt sich auf einer Fläche von 415 km² und ist zum größten Teil als Naturpark geschützt, inzwischen sogar von der UNESCO zum Biosphärenreservat erklärt. Wir durchquerten diese Wüste am Ende unserer Spanienreise und erlebten eine beeindruckende Landschaft. Doch wie muss man sich dieses Gebiet vorstellen? Anders als die Sahara besteht die Wüste nicht aus Sand, sondern aus einer versteinerten Kruste eines tonähnlichen Gemischs. Der Begriff Halbwüste trifft es eigentlich recht genau, denn zwischen ausgedehnten Steinflächen liegen bewirtschaftete Felder. Bei unserem Besuch hatte es kurz zuvor geregnet, doch die Flächen waren sofort wieder staubtrocken. Wir wunderten uns daher sehr, dass hier Landwirtschaft betrieben wird. Ein Teil der Wüste ist auch militärisches Sperrgebiet. Hier kann man nicht hineinfahren und wird durch einen Zaun mit Stacheldraht auch unmissverständlich daran gehindert. Militärmanöver finden hier statt und sogar Zielabwürfe von Flugzeugen werden geübt. Das konnten wir aber nicht beobachten. Der Naturpark Bardenas Reales besteht eigentlich aus zwei gegensätzlichen Teilen. Die Bardena Blanca ist wie erwähnt aus Ton und Gips, zeigt Schluchten und Berge und die berühmten „Cabezos“ genannten Steine, die auf natürlichen Türmen thronen. Im grüneren Teil, welcher „Bardena Negra“ genannt wird, stehen Aleppo-Kiefern und zeugen von der Artenvielfalt der Region. Serien wie „Game of Thrones“ und Filme wie “The Counselor” oder “Die Welt ist nicht genug“ sind hier entstanden. Die Landschaft ist jedenfalls sehr faszinierend und erinnert wirklich an fremde Welten. So wirken versteinerte Böden wie gelegte Steinformationen und erinnern an mosaikförmiges Kopfsteinpflaster – nur eben unregelmäßiger. Man denkt zunächst an eine historische Straße, doch wird schnell bewusst, dass es sich um natürliche Phänomene handelt. Für die Befahrung der Bardenas braucht man keinen Geländewagen und keine Stollenreifen. Allerdings sind nur die ersten zwei Kilometer geteert. Dann folgt eine befestigte Straße, die man sich als geschotterten Feldweg vorstellen kann. Man folgt dabei möglichst den Empfehlungen der Rezeption am Eingang des Geländes und befährt die Strecke entgegen des Uhrzeigersinns, weil ansonsten ständig Fahrzeuge ent- D Eine Landschaft vom anderen Stern… 12
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