RMC Mittelbaden e.V. Nr. 72 WIR hoch über die Schwarzwaldhochstraße zum Ruhestein. Einige von uns besuchten direkt das Nationalparkzentrum am Ruhestein (siehe auch Bericht von Martin auf Seite 19). Eine andere Gruppe machte eine Wanderung zur Darmstädter Hütte vorbei am schönen Ausblick zum „Wilder See.“ Der Karsee „Wilder See“ liegt auf 910 Meter Höhe nordöstlich des Nationalparkzentrums am Ruhestein im Gemeindegebiet von Baiersbronn. Der stille See ist umgeben von einem mehr als 100 Jahre alten Bannwald. Der „Wilder See“ ist ein eiszeitlicher Karsee, ein Relikt der Würmeiszeit, der letzten umfassenden Kaltphase im Alpenraum, sie begann vor rund 100.000 Jahren und war erst vor etwa 12.000 Jahren zu Ende. Der See wurde wie andere Karseen im Schwarzwald im 18. und 19. Jahrhundert als Stausee (Schwallung) genutzt, um das Holzflößen zu ermöglichen. Dazu wurde das Wasser des Sees aufgestaut und mit gefällten Baumstämmen gefüllt. War der See ausreichend gefüllt wurde der Abfluss geöffnet und die Stämme in Richtung Murg abwärts geflößt. Von hier ging das Holz des Schwarzwaldes über den Rhein bis hin nach Amsterdam. Dort wurde das Holz der mächtigen Tannen als Masten der holländischen Schiffe verwendet, große Teile der Stadt Amsterdam stehen auf dem Holz aus dem Schwarzwald. An dem breiten Forstweg, der auch zum See führt, kamen wir beim Wildseeblick an der Euting-Grabstätte vorbei. Sie liegt auf dem 1055 m ü. NN gelegenen Seekopf. Geheimrat Prof. Dr.Julius Euting (1839 bis 1913) Euting war ein großer Förderer des Schwarzwald- 17
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