RMC Mittelbaden e.V. Nr. 72 WIR Kosten für die Verschiffung nach Übersee sogar von VW übernommen wurde. Air Canada übernahm dann die Reisekosten für die Flüge. Mit seinem MiniTruck wurde er berühmt, reiste durch die USA, lernte Rocker, indigene Menschen, Botschafter und den Premierminister kennen und erhielt weitere Werbeverträge. In seinem Fahrtenbuch haben sich berühmte Namen eingetragen. Der Dalai Lama ist dort auch verzeichnet. Udo Lindenberg fuhr er mit seinem MiniTruck zum Konzert, aus Tschernobyl berichtete er als Kameramann für verschiedene Sender uvm. Zahlreiche Auszeichnungen und Urkunden bezeugen sein erfülltes Leben. Von seinem Glück wollte er deshalb etwas zurückgeben – und so kam es zu der Idee mit dem Tretroller und der Krebsforschung. Natürlich wurden auch die Medien auf den verrückten Schweizer aufmerksam, der mit seinem Tretroller durch die weitesten Länder fuhr und allein auf der Tour nach Japan 1,6 Mio Dollar für die Krebshilfe sammelte. Überall landete er in den regionalen Programmen und wurde berühmt, - auch wenn es heute ruhiger um den umtriebigen Menschen wurde. Inzwischen reist er mit seiner Hündin „Amy“ und einem Alkoven-Wohnmobil durch Europa und hat eine feste Bleibe auf einem Campingplatz am Niederrhein im Kreis Wesel gefunden. Der 28. Mai 1998 war sein schwärzester Tag. Er trank an einer Tankstelle mit Kollegen einen Kaffee, als ein Drogen- und alkoholsüchtiger Räuber mit einem Maschinengewehr hineinstürmte. Roman Bont war der letzte der Geiseln, die der Täter in einen Hinterraum sperren wollte, als sich 33 Schuss lösten, wovon 29 Kugeln seinen Körper trafen. Eine Odyssee der Schmerzen begann, dennoch arbeitete er bis zu seinem 65. Lebensjahr weiter, auch, um sich nicht nutzlos zu fühlen – wie er sagte. Was hier nur in Stichworten und ausschnittsweise wiedergegeben werden kann, wäre sicher Stoff für einen ganzen Abend. Roman Bont beantwortet aber gerne alle Fragen und schildert kurze Episode. Beate und ich waren jedenfalls fasziniert von diesem Menschen und haben sofort an unser WIR gedacht. Natürlich habe ich mir Material geben lassen, welches die erzählten Geschichten dokumentiert. Vielleicht ist ja dem einen oder anderen bereits sein Name bekannt. Er sprach uns auf unser Wohnmobil übrigens deshalb an, weil ihn unser LKW-Fahrerhaus an seinen MiniTruck erinnerte. Der MiniTruck stand zwischenzeitlich sogar in einer Ausstellung, wird aber inzwischen wohl nicht mehr existieren. 41
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