WIR 73 - Dezember 2023

RMC Mittelbaden e.V. Nr. 73 WIR Daten und Fakten: 1139 wurde Zell urkundlich erwähnt und ist eine Gründung des Klosters Gengenbach. Später gehörte es den Zähringern und ging dann an die Staufer. Auch die Herren von Geroldseck und das Bistum Straßburg hatten Rechte am Ort Zell. 1330 erhielt Zell von Kaiser Ludwig das Stadtrecht, Zell wurde freie Reichsstadt. Bis 1363 entstand die Wehr-Mauer. Die Reste der Stadtmauer, Storchen- und Hirschturm gehören zu den ältesten Bauwerken der Stadt. Seit 1334 gehörte Zell zur Markgrafschaft Baden. Die Stadtbrände 1899 + 1904 waren prägend für das heutige Stadtbild. Dies bezeugen zahlreiche Häuser, die im Stil des Historismus und Jugendstil erbaut wurden. Die Ornamentik, die verspielten Fassaden und die mittelalterlichen Fachwerkhäuser der Hauptstraße geben der Stadt einen einmaligen Charakter. 1718 wurde das Harmersbachtal von der Stadt Zell unabhängig und ein eigenständiges freies Reichstal. 1803 verlor Zell seinen Status als Freie Reichsstadt und fiel an das Kurfürstentum Baden. Ein bisschen Geschichte: Am Storchenturm liegt die einstige Stadtbefestigung. Einige Kanonen in einer Nische des Storchenturms - die sogenannten Schwedenkanonen -, waren im Dreißigjährigen Krieg die Kriegsbeute. Diese Kriegswaffen wurden den Schweden in der Schlacht von Stöcken im Jahr 1646 abgenommen. Wir schreiten gemeinsam durch das Tor. Unweit des 25 Meter hohen Storchenturms aus dem 14. Jahrhundert steht das sogenannte Schöttgenhaus, das der Pottaschesieder Wilhelm Schöttgen einst erbauen ließ und am Kanzleiplatz zu finden ist. Pottasche benötigt man zum Waschen, klärt uns s’Kätterle auf. Wir bestaunen die Erker, Giebel und hübsch verzierten Häuser in der Jugendstilbaukunst: Hier der Eckerker des ehemaligen Kaufhauses Siefert 13

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