WIR 73 - Dezember 2023

RMC Mittelbaden e.V. Nr. 73 WIR In den zahlreichen Kreisverkehren herrscht Perfektionismus. Man blinkt so lange links, bis man den Kreis verlassen will und dieses dann auch anzeigt. Außerdem ist Autofahren wesentlich defensiver als bei uns. Man fährt relaxter, räumt auch mal die Vorfahrt ein und überholt nicht bei jeder Gelegenheit. Selbst wenn wir als langsameres Fahrzeug den Nachfolgenden freie Fahrt geben wollten, mussten wir schon an den Straßenrand fahren und eindeutig anzeigen, dass man uns überholen darf. In den Ortschaften kann es passieren, dass sich Fußgänger per Handzeichen für das Überqueren der Straße bedanken. Mehr als einmal wurde uns der anerkennende Daumenhoch gezeigt, obwohl auch die spanischen Autofahrer anhalten. Wir haben die Spanier als sehr entspannte Menschen kennengelernt. Ob im Straßenverkehr oder auch auf Stellplätzen – überall ging es freundlich zu. Einmal klopfte unser spanischer Stellplatznachbar an der Tür und zeigte seine Begeisterung für unser Wohnmobil. Ein paar Tage später erhielten wir von einem Spanier in gebrochenem Deutsch gute Tipps für lohnende Ziele – ein andermal lotste uns ein Angestellter eines Mercadona-Marktes auf seinem Motorrad zu einem wohnmobilgeeigneten Parkplatz, damit wir in Ruhe einkaufen konnten und wieder woanders führten wir ein langes Gespräch mit einem spanischen Wohnmobilfahrer, der uns auf einem Stellplatz entdeckte und seine Deutschkenntnisse auffrischen wollte. Auch die Infrastruktur für Wohnmobile ist im inneren Spanien vorbildlich. Fast überall trifft man auf Stellplätze, auf denen mindestens Trinkwasser und eine Entsorgungsmöglichkeit vorhanden ist. Auch Mülleimer findet man überall. Die meisten Plätze sind kostenlos. Selbst auf den gemanagten Plätzen liegen die Gebühren meist nur im einstelligen Bereich. Wohlgemerkt: im Landesinneren – denn je weiter man an die Küste kommt, desto teurer werden die Stellplätze. Auch Campingplätze bieten sich an. Doch hier sind Tagesgäste nicht die Zielgruppe, und deshalb sollte man schon einige Tage bleiben, was zwar die Reisekasse belastet, aber einen guten Platz sichert. 19

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