RMC Mittelbaden e.V. Nr. 73 WIR über Sterne, Pulsare, Planeten und über schwarze Löcher, die einerseits mysteriös und furchteinflößend den Mittelpunkt wohl jeder Galaxie bilden und damit gleichzeitig Ordnung durch Gravitation schaffen – aber auch galaktische Staubsauger sind, von denen nicht einmal das Licht entkommt. Beeindruckend ist Effelsberg allemal – und als sich wenig später der riesige Spiegel neu positioniert, überlegen wir, ob nicht irgendwann doch einmal ein außerirdisches Signal unsere Erde erreicht, welches im Gegensatz zu unseren TV-Satelliten von intelligenten Wesen stammt. Doch mit unserer niedlichen Sat-Schüssel auf dem Wohnmobildach ist das ohnehin nicht zu befürchten. Wir fahren weiter nach Goch. Das kleine Städtchen am Westrand der Republik ist deutlich geprägt von unseren niederländischen Nachbarn. Auch auf dem Stellplatz dominieren die gelben Nummernschilder – vielleicht auch, weil der Platz mit 5,- € relativ günstig ist, in der Nähe des Zentrums liegt und damit Zugang zu Einkaufsmöglichkeiten bietet und auch mit netten Wander- und Radwegen aufwartet. Doch wir wollen weiter in den Norden. Unterwegs übernachten wir in Haren. Die Stadt ist größer als erwartet, liegt an der Ems und hat einen kleinen Stellplatz (0.-€) direkt am Kanal. Schiffe gucken ist also angesagt. Außerdem lockt ein beeindruckender Dom im Zentrum und davor gibt es das beste Speiseeis der Stadt. Leider hat die Gemeinde auch einen Pavillon neben dem Stellplatz errichtet in dem sich die Jugend zur nachtschlafenden Zeit trifft. Naja, alles Gute ist meistens nie vorhanden. Bislang kam die Sonne wenigstens regelmäßig zum Vorschein und es war angenehm warm. Nun scheint jedoch der Herbst das Regiment zu übernehmen, denn Windböen künden einen Wetterwechsel an. In Dornumersiel ist es somit richtig ungemütlich und es regnet. Trotzdem ist das Fischrestaurant „Rinjes“ knüppeldicke voll. Zur allem Überfluss hat der Stellplatz, im Gegensatz zu der Beschreibung, bereits geschlossen. Wir warten daher auf dem Parkplatz auf freie Plätze im Restaurant und kommen so später doch zu einer guten Fischmalzeit. Es ist der 8.Oktober und wir erwarten wettertechnisch keine Wunder mehr. Für Strandbesuche und Wattwanderungen ist es fast zu spät – auch wenn es immer unerschrockene in Friesennerz und Gummistiefeln an die Küste treibt. Kurzentschlossen richten wir deshalb die Nase unseres Wohnmobils gen Osten, fahren über Esens und Bad Segeberg bis Kiel und bleiben eine Nacht an der Schleuse des Nord-OstseeKanals (22.- € + 5,- Strom) zum Schiffe gucken. Wir werden nicht enttäuscht und erleben ein paar ordentliche Pötte, die sich die 622 Kilometer lange Passage um Dänemark herum ersparen. Wir hatten Glück – denn 14 Tage später bildete sich hier eine Sturmflut, die große Teile der Küste und den nur Minuten entfernt liegenden Yachthafen Schilksee (und noch mehr) verwüstete. So etwas hatte man hier seit 100 Jahren nicht erlebt. 33
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