WIR 73 - Dezember 2023

RMC Mittelbaden e.V. Nr. 73 WIR von Wolfgang Kiebel mmer wieder liest und hört man von Wohnmobilnutzern unterschiedliche Angaben zu Hubstützen und deren Nutzung. Gedacht sind sie eigentlich, um ein Fahrzeug komfortabel gegen Wanken abzusichern und Neigungen auszugleichen. Aufmerksam geworden durch verschiedene Berichte und Beiträge im Internet, ist der folgende Bericht entstanden. Die meisten Gesprächspartner und Verkäufer sind keine Hydraulikfachleute und erklären deshalb vieles falsch. Das merkt man schon in YouTube-Videos, in denen die enormen Kräfte dieser Stützen im Vordergrund stehen und Tipps gegeben werden, die sich auf Reifenwechsel, Schneekettenmontagen und befreien aus festgefahrenen Situationen beziehen. Vielfach wird die einfache Waagerechtstellung gezeigt und erklärt, dass man sogar das Fahrzeuggewicht mit modernen Stützen (Goldschmidt) ermitteln kann. Letztes stimmt auch – doch bezieht sich dies immer nur auf eine kurze Anwendung unter optimalen Bedingungen. Der Anlage selbst ist es nämlich piep egal, ob die Räder in der Luft hängen, wenn gerade starker Wind herrscht oder sich jemand im Wagen bewegt, denn es gibt keinen Sensor, der das ausfahren in dieser Situation verhindert. Um zu verstehen was gemeint ist, bleibt uns ein Ausflug in die Technik nicht erspart: Unsere Hydraulikhubstützen bestehen aus einem Druckzylinder an dessen Ende ein Zylinderkopf (Bild) sitzt, der die Kolbenstange führt und kleine Rillen enthält, welche die Kolbenstangendichtung mit Hydrauliköl versorgt. Die aus Stahl und Hartchrom bestehende Kolbenstange wird dann bei voll ausgefahrener Länge nur noch wenige Zentimeter in diesem Zylinderkopf gehalten und belastet bei seitlichen Bewegungen die hier liegende Dichtung. Der Zylinderkopf enthält nämlich statt einer eng sitzenden Metallhülse eine Dichtung und einen Abstreifring. (Im Bild erkennbar.) Ein guter Zylinder besäße hier eine NE-Metallführung, die vom Drucköl geschmiert wird und eine exakte Passung zum Zylinderrohr besitzt. Es sind also wieder einmal monetäre Gründe, die eine bessere Qualität an dieser entscheidenden Stelle verhindern. Fahren die Stützen aus, so sehen wir das blanke Metallrohr, die sog. Kolbenstange, welches sich je nach Ausführung nochmals teleskopartig verjüngt oder bei schweren Fahrzeugen als Einzelrohr erhalten bleibt. (Siehe Bild oben) Die Hebekraft ist dabei gewal I Hubstützen / alte Knacker – oder? 40 Blick in den Zylinderkopf mit den beiden Dichtungen

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