WIR 74 - April 2024

RMC Mittelbaden e.V. Nr. 74 WIR von Franz (Obelix) Killig …oder korrekt „Colonia Claudia Ara Agrippinensium“, so nannten die Römer einst eine ihrer Kolonien im Rheinland. edoch ganz von vorne. Wie die meisten aus unserem Club wohl wissen, haben wir mit Achim Mohr einen echten kölsche Jeck unter uns. So kam es, dass er beim Stammtisch im April 2023 den Vorschlag machte, für Interessierte eine entsprechende „Kulturreise“ nach Köln zum Karneval zu organisieren. Insgesamt schien die Neugierde hierauf recht verhalten zu sein, jedoch drei Paare, die mit Achim und Anne-Marie an dem Abend gemeinsam am Tisch gesessen haben, waren auf Anhieb begeistert von der Idee und Achim wurde mit der Organisation beauftragt. Fortan legte Achim sich ins Zeug. Es schien, als gäbe es für Ihn keine höhere Priorität als uns seinen Kulturkreis näher zu bringen. Relativ schnell stand ein Datum fest und das es zur Kostümsitzung des Reiter-Korbs „Jan von Werth“ 1925 e.V. gehen soll. In dieser KarnevalsGesellschaft ist Achim seit vielen Jahren aktives Mitglied. Stopp! Wenn schon dann exakt: Er ist Mitglied im 4. Schwadron, Dragoner-Artillerie-Korps. Insgesamt besteht das Korps aus eindrucksvollen vier Schwadronen, einer Korbskappele und einer Kinder- und Jugendtanzgruppe! Die Karnevalsgesellschaft gründet auf der historischen Figur Johann Freiherr von Werth ca. 1591 – 1652. Besser bekannt war dieser unter dem Namen Jan von Werth, der sich durch viele Schlachten gekämpft hat und so vom Söldner zum Feldmarschall-Lieutnant hochgedient hat. Sein Ruf eilte Ihm voraus, so wurde er auch “Schwarzer Hannes” oder auch „Franzosenschreck“ genannt. Allerdings wird sein Leben von einem Schicksal geprägt aus der eine von vielen Kölnern Legenden entsteht: Die Geschichte von “Jan un Griet”, eine Liebesgeschichte der verpassten Gelegenheiten. „Im Dreißigjährigen Krieg arbeitet Jan, ein Bauernsohn vom Niederrhein, “zo Köllen em ahlen Kümpchens-Hoff”. Oft denkt er über die Zukunft nach und wünscht sich einen eigenen Hof mit Land und Tieren. Aber es drängt ihn auch hoch zu Ross fremde Länder kennenzulernen. Dennoch weiß er, wo er hingehört – nicht zuletzt wegen der schönen Magd Griet. Eines Tages nimmt er seinen Mut zusammen und macht ihr einen Heiratsantrag. Aber Griet stellt sich etwas Besseres vor, sie will einen Mann, der ihr mehr bieten kann als ein Knecht. Sie lacht Jan aus: “Was glaubst Du, wer Du bist? Was kannst Du mir schon bieten? Ich suche mir den Richtigen aus, wenn ich heiraten will. Das bist Du bestimmt nicht!” Mit einem Schlag werden Jans Träume zerstört. Trotzig beschließt er, Ruhm und Ehre zu erlangen und so Griets Herz zu erobern. Als Söldner schließt er sich den Spaniern J Jan-von-Werth-Denkmal, Alter Markt Gallischer Spähtrupp in Colonia… 18

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