WIR 74 - April 2024

RMC Mittelbaden e.V. Nr. 74 WIR an, die im Krieg mit den Niederlanden stehen. Die Jahre gehen ins Land und aus dem Knecht Jan wird Jan von Werth. Er steigt in der militärischen Rangordnung stetig auf: Feldwebel, Rittmeister, Obrist und schließlich General. Das anfängliche Ziel einer raschen, erfolgreichen Heimkehr ist längst zerronnen und auch die Bilder der schönen Griet sind verblasst. In Köln verfolgt man die Karriere des Reiter-Generals gespannt, denn seine Truppen halten Handelswege offen für das Geschäft mit Kriegsgütern und anderen Waren. 1637 ist deshalb ein besonderes Jahr für die Stadt. Jan von Werth und seine Männer haben die Festung Ehrenbreitstein von den Franzosen befreit, die lange den Zugang zum Oberrhein kontrollierten und so Kölns Handel blockierten. Nun können die Rheinschiffe ihre Fracht wieder unbehelligt und sicher rheinaufwärts befördern. Eines Tages verbreitet sich eine Nachricht wie ein Lauffeuer: “Dä Jan vun Wäth kütt noh Kölle”. Die ganze Stadt ist auf den Beinen. Am Tor durch das er einreiten wird, versammeln sich die Neugierigen. Händler haben ihre Stände mit frischen Waren aufgeschlagen und hoffen auf gute Geschäfte. Dabei ist auch Griet, die nun Marktfrau ist. Ihr Haar ist inzwischen grau und der Glanz ihrer einstmals strahlenden Augen von leiser Wehmut getrübt. Sie hat nicht gefunden, was sie suchte. Kein Mann mit “jet an de Föß” hat je um sie gefreit. Unter dem Jubel der Menge reitet Jan von Werth durch das Stadttor, dicht gefolgt von seiner Eskorte. Plötzlich entdeckt er die Liebe seiner Jugend und steigt vom Pferd. “Bes do et, Griet?” fragt er und setzt leise hinzu: “Et is lang her, sehr lang”. Sie stellt wehmütig fest: “Jan, jetz bes do Jeneral”. Jan von Werth lächelt sanft und sagt: “Griet, wer et hätt gedonn!” Griet seufzt und antwortet: “Jan, wer et hätt gewoß!” Der Ausruf „Wer et hätt jewoss, der et hätt jedonn!" bezeichnet in der Domstadt auch heute noch eine verpasste Gelegenheit.“ [Quelle: Website des Reiter-Korps “Jan von Werth” von 1925 e.V.] Nun zurück in die Gegenwart. Wie immer im Leben schaden Beziehungen immer nur dem, der keine hat. Unser Glück, Achim hat absolut keinen Mangel an Beziehungen. So gelingt es Ihm ein tolles Programm aufzustellen. In einer weiteren geselligen Runde wurde auch schnell ein Moto für die Kostümierung gefunden. Schließlich ging es zu einem Kostümball und man sollte uns auch als Gruppe erkennen. Vielleicht lag es an der Erscheinung des neusten Asterix-Band, oder vielleicht auch an den Heimstetten einiger aus unserer Gruppe. Jedenfalls wurde das Motto Asterix & Obelix ausgelobt. Leider ist uns in den Wirren der Vorbereitungen, Asterix samt seinem Liebchen abhandengekommen. Da jedoch der Produzent des Zaubertranks, Miraculix zur Runde gehörte, waren wir trotzdem frohen Mutes die Reise wagen zu können. Am 26. Januar 2024 war es endlich so weit, die Kostüme waren beschafft und die Koffer gepackt. Da es in Köln mit unseren Reismobilen zu kompliziert gewesen wäre, haben wir uns ausnahmsweise fürs Hotel nebst Anreise mit der Bahn entschieden. Allerdings kam einige Tage vor Reisebeging die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer auf die Idee zu streiken. Herr Weselsky vielen Dank dafür! Was solls, fahren wir eben mit dem PKW. In Köln angekommen, haben wir als erstes im Hotel eingecheckt. Dank Achims Vitamin B, konnten wir direkt im Mercure Quartier beziehen. Im selben Gebäude ist auch der berühmte Sartory-Saal untergebracht, in dem wir für Samstag Karten für die Kostümsitzung hatten. Auch der Kölner Dom, nebst allerlei „Instituten zur Bekämpfung akuter Unterhopfung“ sind in unmittelbarer Nähe. 19

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