RMC Mittelbaden e.V. Nr. 74 WIR Nach einem schellen Orientierungs-Kölsch (hat Ähnlichkeit mit dem, was wir Bier nennen) ginge es dann am Freitagnachmittag auch direkt noch los zum Dom. Wir waren sehr erfreut, dass uns der Zutritt zum Dom ohne die wohl sonst übliche lange Warteschlange gelungen ist. Als wäre es nicht genug, dass uns dieses wirklich Imposante Gotteshaus in seinen Bann zieht, kurz nach dem wir den Dom betreten hatten, erwachten die Orgelpfeifen zum Leben und die Stimmen eines Jugendchors gesellte sich zum Orgelspiel. Wir waren alle wie vom Donner gerührt. Dieses Überraschungs-konzert in dieser Umgebung mit der gewaltigen Akustik dieses altehrwürdigen Bauwerks hat durch und durch für Gänsehaut gesorgt und bei dem einen oder anderen wurde die Rührung in Form von glänzenden Augen sichtbar. Noch ein leckerer Cappuccino in einem der Caféhäuser in der Nähe der Domplatte und es ging es auch schon zurück zum Hotel. Denn für 19 Uhr hatte Achim einen Tisch im Brauhaus Päffgen reserviert. Schnell waren vom Köbes die ersten Kölsch verteilt und zünftiges Brauhausessen bestellt, das mit dem einen oder andern weitern Kölsch hinuntergespült wurde. Übrigens: „Der Köbes versteht sich nicht als „Dienstleiter“; er ist eine Respektperson, ein autonom handelndes Subjekt, stets dem Bier verpflichtet und nie dem Gast. (...) Der Köbes hat als jemand zu gelten, der in erster Linie das Bier liebt und sich daher gern in seiner Nähe aufhält; allein sein inneres Bedürfnis, diese Liebe mit anderen zu teilen, bewirkt, dass er zu einem an den Tisch tritt und ein leergetrunkenes Glas durch ein volles ersetzt. Er tut dies ganz selbstverständlich ohne Ihre Aufforderung oder Zustimmung, stören Sie ihn nicht dabei. Stehen Sie ihm nicht im Weg. Widersprechen Sie ihm nicht. Kommen Sie nicht auf die Idee, statt Kölsch lieber Kaffee trinken zu wollen. Nicht necken; nicht füttern. Hinsetzen und austrinken.“ [Auszug: Merian, Köln, Dirk Scheurig] Am anderen Morgen machten wir uns dann auf zum nächsten Höhepunkt unserer Kulturreise. Um 11 Uhr erwartete uns „Dä Knubbelisch“ alias Ralf Knoblich, ein bekannter Büttenredner, als unser Stadtführer auf der Domplatte. Ganz nach seinem Motto „Alles, wat et em Levve jit, darf et och en ´ner kölschen Rede jevve!“ (Kölsch ist übrigens kein Dialekt, sondern e Sproch) ging es nach herzlicher Begrüßung schon los. Er erklärte uns, dass es ihm weniger um historische Fassaden, sondern mehr um die Geschichten hinter diesen Fassaden ginge. Das hat er Eindrucksvoll bewiesen. Zahlreiche Geschichten und Legenden kamen uns zu gehör. So erfuhren wir das der erste Baumeister des Kölner Dom Gerhard von Ryle so schnell baute, dass die Kölner meinten, dass da der Teufel im Spiel sei. Als Meister Gerhard bei der Kontrolle der Arbeiten durch einen Windstoß vom Gerüst viel und zu Tote Dä Knubbelisch 20
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