RMC Mittelbaden e.V. Nr. 76 WIR Norwegen ist das Land des Jedermannsrechts. Damit ist aber keinesfalls überall das freie Übernachten erlaubt. Erst recht ist campingartiges Verhalten ein NO-GO. Das freie Übernachten in einem Wohnmobil wird aber geduldet, wenn man auf einem richtigen Parkplatz steht und zur „Wiedererlangung der Fahrtüchtigkeit“ eine Erholung braucht. Auf Grund der Größe des Landes und der geringen Besiedelung kann das in Norwegen aber durchaus auch mal etwas abseits des Weges sein. Privatgelände sind jedoch immer tabu – ebenso das parken in der Sichtweite der Häuser. Flächen können dafür recht rudimentär sein und haben weder Wasser noch Strom. Man muss also autark sein. Auch bleibt dann die Markise drin und Stühle und Tische bleiben ebenfalls in der Garagenbox – denn das wäre Camping. Grenzwertig kann sogar das Ausrichten der SAT-Antenne beurteilt werden. Wir hatten zwar keine Probleme, aber es soll Ranger geben, die darin bereits campingartiges Verhalten sehen. TV-Empfang ist übrigens bis zum Polarkreis mit einem 80er Spiegel möglich. Je nach Standort, z. B. auf Bergkuppen auch noch weiter nördlich. Die Antenne steht dann exakt senkrecht auf dem Dach und braucht dann vielleicht ein paar Sekunden länger, um Astra zu finden. Alternativ kann man dank dem super ausgebauten Netz über Internet fast überall deutsches Fernsehen empfangen. Hierfür braucht man einen Router, eine Außenantenne und eine günstige Prepaid-Karte oder einen entsprechenden SIM-Karten-Tarif. Wir hatten fast überall TV-Empfang und konnten somit auch bei starkem Wind die SAT-Schüssel unten lassen. Wer auf Grund der beschriebenen Einschränkungen dann doch lieber auf Campingplätze gehen möchte, findet in Norwegen ein wahres Eldorado an Möglichkeiten. Leider auch zu ebenso goldenen Preisen. Die Übernachtungspreise in der Saison liegen im Durchschnitt bei 60.- bis 100,- €. Darunter wird’s eher schwierig – oder man campt völlig abseits der Route und erst Recht abseits der Küste. Auch Stellplätze sind nicht billig, wenn auch ausreichend vorhanden. Hier reichen die Preise von ca. 10.- € bis zu 40.-€. Oft sind bei den teureren Plätzen Duschen und WC vorhanden oder liegen in der Nähe, kosten aber extra bei Benutzung. Kostenlose Stellplätze gibt es auch. Die App: „Park4night“ beschreibt solche Möglichkeiten, aber man muss schon genau hinsehen, ob sich eine Anfahrt lohnt, denn vielfach handelt es sich um sehr einfache Parkplätze direkt neben der Straße. Richtig teuer ist Essen gehen. Für zwei Personen liegt man bequem bei 100.- € für ein gutes, aber nicht luxuriöses Abendessen. Dafür empfanden wir die Preise für Lebensmittel nicht übertrieben. Sie liegen bei den Discountern Rema 1000, KIWI, Coop und Bunnpris ungefähr bei 5-10% über dem Durch- 23
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