WIR 76 - Dezember 2024

RMC Mittelbaden e.V. Nr. 76 WIR schnitt unserer Discounter, können aber bei Sonderangeboten durchaus auch darunter liegen. So kosteten frische Kirschen z. B. umgerechnet 4,80 € das Kilo! In Norwegen zahlt man mit Kronen. Derzeit ist 1.- NOK ca. 0,10-0,12 Euro. Man kann also einfach durch 10 teilen und hat dann ungefähr einen Anhaltspunkt. Bargeld in Norwegen ist dagegen zunehmend unüblich. Mit normalen EC oder Kreditkarten zahlt man hier auch Kleinbeträge, wie z. B. das köstliche Softeis. Wir haben auf der ganzen Reise kein Bargeld gebraucht. Alkohol in Norwegen ist hingegen überall zu bekommen – aber teuer. Hier ist es tatsächlich nach wie vor angebracht Wein und Bier aus Deutschland für den Selbstverzehr mitzubringen. Ansonsten lohnt sich es kaum, deutsche Lebensmittel nach Norwegen einzuführen, wenn man nicht gerade auf spezielle Kost oder spezielle Produkte angewiesen ist. Es gibt alles in Norwegen und die Preise sind erschwinglich. Vorsicht ist bei Alkohol am Steuer geboten. In Norwegen gelten 0,2 Promille und Übertretungen werden sogar mit Gefängnis bestraft. Mautstraßen werden per AutoPASS – ebenso wie die Fähren abgerechnet. Hier empfiehlt sich ein internationales Mautsystem. Wir haben TOLLTICKETS benutzt, dass ist zwar nicht das billigste, aber eines der Komfortabelsten. Zu den eigentlichen Maut- und Fährkosten bezahlt man einen geringen Aufschlag, plus die Anmeldegebühr und die Versandkosten für die Box an der Windschutzscheibe. Insbesondere die Autobahnen entlang der Küsten, aber auch manche Tunnel und Brücken sind in Norwegen solange mautpflichtig, bis das jeweilige Bauwerk abbezahlt ist. Deshalb sind fast alle Straßen mittlerweile kostenlos, nur Abschnitte um die Zentren wie z. B. Trondheim oder Oslo etc. kosten Maut, weil sie erneuert oder ausgebaut wurden. Interessant ist auch die Überwachung der Geschwindigkeit. Anders wie bei uns wird man nämlich immer geblitzt. Das war für mich anfangs irritierend. Hier funktioniert das so, dass man zu Beginn einer Strecke erfasst wird und am Ende wieder. Das System errechnet dann die durchschnittlich gefahrene Geschwindigkeit. War man zu schnell, blinkt am Ende ein gelbes Licht auf und man bekommt Post nach Hause - auch nach Deutschland. Solche Post sollte man durchaus ernst nehmen, denn es gibt mittlerweile ein europäisches Abkommen zwischen den Staaten, damit solche Vergehen auch international verfolgt werden können. Uns ist das nicht passiert, aber etwas anderes: Anlässlich eines Einkaufs parkten wir auf einem vermeintlich zum Markt gehörenden Parkplatz. Als wir nach 20 Minuten zum Fahrzeug zurückkamen, prangte ein gelber Streifen an der Windschutzscheibe. Exakt zwei Minuten nach Verlassen des Fahrzeugs war ein Strafzettel ausgestellt worden, wie wir anhand des Uhrzeitdrucks feststellen konnten. Man hatte uns wohl beobachtet um unser „Vergehen“ unmittelbar ahnden zu können. 600.- NOK wurden für das Parken ohne Parkschein aufgerufen. Eine Nachfrage im Markt war natürlich ergebnislos – also überwiesen wir den Betrag noch im Wohnmobil und beschlossen unsere sofortige Weiterfahrt, ohne in diesem Ort Essen zu gehen, wie ursprünglich geplant. Dadurch war die Summe im Budget mehr als ausgeglichen. Das ist unsere Art mit solchen Vorkommnissen umzugehen ohne uns allzu sehr zu ärgern. Das Thema Mobilität umfasst natürlich auch die Spritpreise. Im April/Mai diesen Jahres kostete der Liter Diesel zwischen 1,57 und 1,75 €/L und lag damit auf deutschem Niveau. Die Tankstellendichte ist so groß, dass man bequem alle 25-30 Kilometer mindestens ei- 24

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