RMC Mittelbaden e.V. Nr. 76 WIR ne Tankstelle findet – erst nördlich des Polarkreises muss man längere Strecken einplanen. Sehr komfortabel sind die Überfahrten mittels der großen Fähren. Fjord Line und Color Line bieten Fährverbindungen über das Skagerrak. Für eine Überfahrt von Hirthals nach Kristiansand wurden 400.-€ incl. Bufettessen für 2 Personen fällig – wobei dies bei einer Fahrzeuglänge von 8,50 m gerechnet ist. Das Essen war im Übrigen sehr reichhaltig und schmackhaft und enthielt auch alle Getränke (sogar Bier und Wein). Dass das Skagerrak zu den heimtückischsten Meeren unseres Kontinents gehört, stellten wir schon bei der Anreise fest. Hielt sich dort die Schaukelei noch in Grenzen, war es dagegen auf der Heimreise richtig heftig. Wind und Wellen ließen die 200m lange und 30m breite Color-Line-Fähre derart schlingern, dass es den Passagieren reihenweise schlecht wurde. Ein Besuch auf der Toilette ließ mich angesichts der dort gesehenen „Übelkeit“ dann selbst zu den bereitliegenden Tüten greifen. Diese waren ja auch nicht zur Mitnahme des übrig gebliebenen Essens gedacht – jedenfalls nicht in der Originalform. Ein anderes oft beschriebenes Phänomen können wir nicht bestätigen. Gemeint sind die Schnaken, die bevorzugt an stehenden Gewässern ihr Unwesen treiben und so manchen Urlaubern den Aufenthalt vermiesen. Diese lieben Tierchen brauchen Süßwasser. An der Küste und in den Fjorden sind sie daher nicht zu finden. Außerdem ist Wind und Regen etwas, was die auch nicht mögen. Wir hatten daher nur selten Kontakt mit diesen fliegenden Blutsaugern und wurden überwiegend in Ruhe gelassen. Das mag in der Nähe von stehenden Gewässern anders sein. Schweden und Finnland sind da mehr betroffen. Und natürlich spielt auch die Jahreszeit eine entscheidende Rolle. Dafür entsprach das Wetter eher den allgemei-nen Vorstellungen. Wir hatten durchwachsene Wetterlagen, d. h. von strahlendem Sonnenschein bis zu Nieselregentagen und Schauern war alles dabei. In der Erinnerung überwiegen aber die schönen Tage, denn zu denen zählen auch die bewusst ausgesuchten Passstraßen, auf denen die Temperaturen schon mal bis zum Gefrierpunkt rutschten und sogar Schnee- und Graupelschauer entstehen ließen. Da passte dann das mitgenommene Raclette im Wohnmobil umso besser. Wer baden möchte muss jedoch schon richtig abgehärtet sein. Die Wassertemperaturen an der Küste lagen bei unserem Besuch zwischen 15 und 19°C, in den Seen, abhängig von deren Lage, auch mal darunter oder auch selten mal darüber. Die Heizung schaffte es daher spielend mit der kühleren Luft fertig zu werden und am nächsten Tag war dann der Spuk sowieso wieder vorbei und wir hatten wieder 18-25°C. Die mitgenommenen zusätzlichen Gasflaschen haben wir daher nicht gebraucht. 25
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