RMC Mittelbaden e.V. Nr. 76 WIR Außerdem hatten wir auch ein Füllset für Skandinavien dabei, um an LPG-Tankstellen unsere Alugas-Flaschen nachfüllen zu können. Dieses nutzten wir zwar nicht, es wäre aber durchaus möglich gewesen, weil man dann deutsche Flaschen auch in Norwegen nachfüllen (lassen) kann. Wer sich mit Gasbetankung gut auskennt und darin sicher ist, kann dies sogar selbst machen. Was uns sonst noch auffiel, ist der verhältnismäßig hohe Anteil an Elektroautos. Auch die Dichte der E-Säulen ist sehr großzügig. Teilweise sieht man 20 Ladesäulen und mehr an einer Stelle. Auch für uns Wohnmobilfahrer ist gesorgt. In fast allen Orten ist irgendwo eine öffentliche Entsorgungsstelle vorhanden immer mit Grauwasser- und Fäkalienentsorgung und einer Nachspülmöglichkeit. Das Trinkwasser ist von bester Qualität und kann bedenkenlos eingefüllt werden. Überall wird das Wasser kostenlos abgegeben. Selten benötigt man einen speziellen Wasserhahnschlüssel (Vier- oder Dreikant) den man dabei haben sollte. Alle Wasserhähne sind frei zugänglich. Und wenn es sich mal nicht um Trinkwasser handelt, ist dies durch ein Symbol gekennzeichnet. Gewöhnungsbedürftig sind die Nächte in Norwegen. Ab Mai wird es nämlich nicht mehr dunkel. Nachts um 0:00 h ist es noch so hell, dass man durchaus Zeitung lesen könnte. (Siehe Bild) Für Leute, die absolute Dunkelheit zum Schlafen brauchen, empfiehlt sich also ein perfekt abzudunkelndes Wohnmobil, denn aus allen Fensternischen leuchtet Tageslicht – wenn auch etwas dunkler. Man muss auch immer mit Licht fahren. Daran gewöhnt man sich aber schnell, da auch bei uns zu Hause die meisten Fahrzeuge inzwischen Tagesbeleuchtungen haben. Die vielen Tunnel tun ihr Übriges. Manchmal ist man erstaunt, was die Meister der Tunnelbauer da zuwege bringen. Nicht nur exzellente Beleuchtungen, sondern sogar Kreisverkehre im Innern der Tunnel sind mit entsprechenden Abzweigungen versehen und werden optisch durch blaues Licht hervorgehoben. Wir sind also immer noch Norwegen-Fans. Das Land ist modern, vielseitig und abwechslungsreich und bietet von Fjorden, Wasserfällen, tiefe Schluchten und steile Berge, bis zu sanften bewaldeten Hügeln alles, was die Natur geschaffen hat. Wer wandern möchte kommt ebenso auf seine Kosten wie Kanufahrer oder Angler. Genauso erlebt man kahle Höhen und Gletscher – und alles ist auf gut ausgebauten Straßen leicht erreichbar. Selbst Sonnenanbeter finden schöne Sandstrände und wer genug abgehärtet ist, der macht es den Norwegern nach und springt ins Wasser. Die kühlen Nächte und die frische Luft lassen einen tief und entspannt schlafen und wer lieber eine Nachtwanderung machen möchte, dem wird selbst mitten in der Nacht genügend Licht geboten – jedenfalls im Sommer. Einzig die weite Anreise ist ein Handicap für uns Wohnmobilfahrer. Aber das ist schließlich auch für die Liebhaber wärmerer Zonen in Europa kein Grund zu Hause zu bleiben 26
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