WIR 77- April 2025

RMC Mittelbaden e.V. Nr. 77 WIR Der Wirtschaftsbereich – hier jetzt mal nicht Gastronomie - ist sowohl durch Landwirtschaft (vorwiegend Wein- und Obstbau) als auch Papier- und Textilindustrie sowie Maschinenbau (u. a. Brennereianlagen) geprägt. Oberkirch ist Stammsitz des unabhängigen deutschen Familienunternehmens Koehler Paper, des börsennotierten Autozulieferers Progress-Werk Oberkirch und des OGM Obstgroßmarkt Mittelbaden eG. Aus dem in Oberkirch und Umgebung angebauten Obst destillieren knapp 900 Hausbrennereien Schnäpse bzw. Edelbrände! Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl von kleinen und mittelständischen Unternehmen, die attraktive Arbeitsplätze bieten. In der historischen Altstadt, die einst von einer im 14. Jahrhundert erbauten, 6-8 m hohen Stadtmauer mit ca. 300 m Durchmesser umgeben war, gibt es zahlreiche sehr schön erhaltene Gebäude, die oft mit einer Informationstafel versehen sind. Sie bezeugen von wohlhabendem Bürgertum, wie z. B der Familie Frech, bei denen aber durchaus ein gewisses revolutionäres Potential vorhanden war. Die Freiheitsbewegung fand dann so große Unterstützung, dass Oberkirch in den Revolutionsjahren 1848/49 zu den "aufgewühltesten Städten Badens" zählte. Von der Stadtmauer gibt es heute nur noch kleine Reste, sie wurde einschließlich der Stadttore im 19. Jahrhundert auch wegen der Verkehrssituation abgebaut. Dafür bestimmt der Lauf der Rench und der zugehörigen Triebkanäle die charmante Atmosphäre. Im Obergeschoss auskragende Häuser wurden offensichtlich nicht nur aus platz- und verkehrstechnischen Gründen so gebaut, sondern weil es wohl auch steuerliche Gründe gab. 15

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