RMC Mittelbaden e.V.
Nr. 53
erstickt unsere Stadt im Individualverkehr, wie sich in diesen Wochen vor Weihnachten wieder
tagtäglich zeigt.
Zum Leserbrief von Ulrich Freitag zum Thema Reisemobilstellplatz (Ausgabe
vom 14.Dezember) schreibt Martin Lenz aus Baden-Baden folgenden Leserbrief:
Den zweiten Teil seiner Ausführungen über den Reisemobilhafen kann ich als Mitglied des Rei-
semobilclubs Mittelbaden e.V. nicht unkommentiert stehen lassen. Dass die gewählten Wörter
wie Camping oder Campingmobile nichts mit dem sanften Reisemobiltourismus zu tun haben,
schon daran ist zu erkennen, dass die Recherche zu diesem Thema vom Verfasser des Le-
serbriefes nicht sehr intensiv betrieben wurde. Viele der Reisemobilfahrer mit eigenem Reise-
mobil sind zwischen 100 und 150 Tage im Jahr unterwegs. Daraus ergibt sich die Tatsache,
dass man keine Möglichkeit hat, für solch einen Zeitraum sich mit mitgeführter Nahrung zu
verköstigen. Je weiter ein Stellplatz außerhalb einer Stadt liegt, umso geringer ist die Chance,
dass er angenommen wird und dass die Gastronomie der Stadt etwas davon hat. Aber genau
dies ist in Baden- Baden anders gelöst, nämlich besser. Hier ist ein Reisemobilhafen mit einer
perfekten Infrastruktur: Ent- und Versorgungsstation, Stromsäulen und einen kurzen Fußweg
zur Bushaltestelle und zum Einkaufen. Nur ein wenig laut durch die B500 ist es.
Warum in Frankreich öffentliche Parkplätze für Reisemobile und Lkw gesperrt sind, hat einen
einfachen Grund. In keinem europäischen Land gibt es so viele Reisemobilstellplätze in
Städten und Gemeinden sowie bei Winzern und landwirtschaftlichen Anwesen wie in Frank-
reich. Daher sind die öffentlichen Parkplätze den Pkw-Fahrern vorbehalten. Die Franzosen
haben erkannt, wie wichtig der Reisemobiltourismus mit seiner enormen Kaufkraft für jede
Kommune ist. Die Verwaltung wäre gut beraten und wir vom Reisemobilclub Mittelbaden e.V.
können nur empfehlen, den Platz so zu belassen, wie er derzeit ist.
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