RMC Mittelbaden e.V.
Nr. 55
von Wolfgang Nitzschke
a Sicherheitstechnik eins meiner Hobbys ist, möchte ich mal
beschreiben, wie eine WLAN-Cam mit Fernabfrage im WoMo
eingesetzt werden kann. Eigentlich geht das Ganze genauso wie Zuhause: Der Cam
wird eine feste IP im Heimnetz zugewiesen, im Router eine Portweiterleitung
eingerichtet und das Ganze von unterwegs mit einem DDNS-Service abgefragt. Da
sich die WAN-IP, also die IP, mit der der Router im Internet ansprechbar (routbar) ist,
ab und zu ändert, richtet man sich einen account bei einem DDNS-Service, wie zB no-
ip.comein. Im Router werden die Zugangsdaten mit Passwort hinterlegt, der Router
hinterlegt dann beim DDNS-Service seine aktuelle WAN-IP. Falls der Router keinen
DDNS-Service bietet, kann dies auch in den meisten Cams eingestellt werden. Im
account des DDNS-Service wird dann eine Weiterleitung zB
WolfgangCam1.ddns.netauf die jeweils aktuelle Router-IP, sowie einem Port zB 8080 eingerichtet. Im Router
zuhause wird die Portweiterleitung des incoming port 8080 auf den Port 80 der internen
IP der Cam eingestellt.
Somit ist die Cam mit WolfgangCam1:8080 vom Internet erreichbar. Das funktioniert
zuhause ohne Probleme, da hier fast immer WAN-IPs des öffentlichen Adressraums
verwendet werden (Private ip: 10.0.0.0-10.255.255.255, 100.64.0.0-100.127.255.255,
172.16.0.0-172.31.255.255, 192.168.0.0-192.167.255.255). Im WoMo werden aber
tragbare LTE oder UMTS-Router mit SIM-Card verwendet, die vom Mobil-Provider
leider meist eine private IP vergeben bekommen, welche nicht routbar und somit nicht
aus dem Internet direkt erreichbar sind. Einige Verträge (zB die Business-Tarife von t-
mobile) vergeben öffentliche IPs, wenn der korrekte APN eingestellt wurde (internet.t-
d1.de, BN: telekom, PW: telekom), damit geht das auch. Damit das Ganze noch mit
dem eigenen iPhone klappt, muss auch hier der APN geändert werden. Eine Zusatz-
Datenkarte mit 2GB Volumen reicht völlig aus, aber bitte keine Twin-Card nehmen, da
es sonst definitiv Probleme mit der Erreichbarkeit des Handys gibt, da der Router
ankommende Telefonate vor dem Handy abgreift. Übrigens: Die Cam lässt sich einfach
per Schalter abschalten.
Und jetzt der Wermutstropfen: Das Ganze funktioniert so leider nur in Deutschland, in A
und I hatte ich leider keine öffentliche
IP zugewiesen bekommen. Abhilfe: Die
meisten Cams lassen eine Bewe-
gungsüberwachung (einstellbar für
bestimmte Bereiche, zB Aufbautür) zu,
die im Alarmfall eine E-Mail mit
mehreren Bildern zuschickt, das geht
natürlich auch mit einer privaten IP.
Jetzt könnte man mit weiteren Smart-
Gadges
weitermachen
(Heizung
fernschalten, Klima an/aus,
Lichter schalten, Wetterstation intern,
etc.).
Frohes Basteln, bei mir funktioniert es
tadellos.
D
Überwachungskamera im WOMO
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