RMC Mittelbaden e.V.
Nr. 56
Danach schaffen wir es doch noch - wie
ursprünglich geplant - auf die Insel Krk. Aber weil die
Uhr unaufhaltsam dem Ende des Urlaubs entgegen
tickt, und weil der Regen aus dem Süden die gleiche
Reiseroute hat wie wir, steuern wir nur den wenige
Kilometer hinter der Krk-Brücke, beim Ort Njivice,
gelegenen Campingplatz an. Zwei Nächte später
geht es in Richtung Venedig. Dort sind die letzten
Tage der Biennale 2017 angebrochen, diesem
Kunst-Event von internationalem Rang, das auch wir
mal beschnuppern wollen und das danach erst im
Jahr 2019 wieder über die Bühne geht. Diesen
Sommer findet nur eine Architektur-Biennale statt.
Jetzt lässt der Wettergott noch einmal Gnade
walten. Lange Spaziergänge zu den Ausstellungs-
Plätzen in den Giardini (den Gärten ganz im
Südosten der Lagunenstadt) und im nahegelegenen Stadtteil Arsenale; ein Bummel
über den farbenfrohen Markt in der Nähe der Rialto-Brücke; ein Bootsausflug zu den
Inseln Murano (bekannt für seine Glaskunst) und Burano (berühmt für die kunterbunten
Häuser) - dies alles bei herrlichstem Sonnenschein: Das versöhnt doch sehr mit den
Wetterkapriolen der vergangenen zweieinhalb Wochen.
Und doch überfällt den Autor dieses Berichts in diesen letzten Tagen plötzlich eine
ungekannte Unruhe. Irgendetwas zieht mich mit Macht nach Hause. Von dieser
Stimmung lässt sich natürlich auch Marie-Luise
anstecken. So wird denn auch der als
krönender Abschluss gedachte, ursprünglich
auf zwei Tage angesetzte Aufenthalt in Mailand
zur schnellen, dreistündigen Kurzvisite.
Wir konnten auf den letzten, bei schönstem
Sonnenschein zurückgelegten 500 Kilometern
bis zum Heimathafen nicht ahnen, dass
die innere Unruhe des Berichterstatters einen
sehr realen Hintergrund hatte. Drei Tage später
fand er sich nämlich auf dem Operationstisch
der Lahrer Herzklinik wieder.
„Wirklich allerhöchste Eisen-
bahn!“. So die einhellige
Einschätzung der Mediziner.
Was uns lehrt, dass es
manchmal vielleicht doch
nicht so ganz verkehrt ist,
wenn man seiner inneren
Stimme folgt...
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