RMC Mittelbaden e.V.
Nr. 54
Leichte Startschwierigkeiten am
nächsten Morgen. Denn wir hatten
leichtsinnigerweise vor dem Menü
(und der dazugehörigen Flasche
Wein) auch eine mehrgängige
Weinprobe. Aber die frische Luft in
fast 900 Meter Höhe bei Enna im
Inselinneren und die Fahrt hinunter
an die Küste bei Agrigento machen
dann flott wieder einen klaren Kopf.
Hier wartet das nächste kulturelle
Highlight: das weltberühmte „Tal
der Tempel“ (Fotos) - eine weitere
Kulturerbestätte der UNESCO.
Zwei Drittel der Reise (und der
Sehenswürdigkeiten) sind nun
geschafft. Höchste Zeit, es etwas
ruhiger angehen zu lassen.
Entsprechend die Tages-Kilometer-
Leistung am nächsten Tag. Von
Agrigento nach Porto Empedocle
sind es gerade mal 14 Kilometer.
Und hier kein kulinarischer oder
kultureller,
sondern
einen
landschaftlichen Leckerbissen: Vom
Stellplatz direkt am Meer spaziert man - immer am Strand entlang - zur Scala dei
Turchi (Türkentreppe) bei Realmonte. Diese stufenartige Steilküste aus Mergel leuchtet
schneeweiß im Licht (Foto unten) und ist begehbar. Hier rekeln sich denn auch im
Sommer Dutzende von Badegästen in der Sonne.
Wörtlich übersetzt heißt "Scala dei
Turchi"
einfach
Türkentreppe.
Angeblich nannte man sie vor
einigen hundert Jahren deshalb so,
weil auch dieser Küstenabschnitt
Süditaliens immer wieder von
Seeräubern heimgesucht wurde, die
in der windgeschützten Bucht
ankerten, wenn sie an Land auf ihre
Raubzüge gingen. Über die
stufenartige Küste kamen sie dann
flott hinauf an Land. Da diese
Räuber moslemischen Glaubens
waren, nannte man sie einfach
„Türken“. Weiter verbreitet ist der
Ausdruck „Sarazenen“. Wie real die Gefahr war, davon zeugen entlang vieler Küsten
Süditaliens die sogenannten „Sarazenentürme“, die es den Bewohnern ermöglichen
sollten, die aus Süden anrückenden Räuber rechtzeitig zu entdecken.
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