RMC Mittelbaden e.V.
Nr. 54
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Zwei Tage später heißt es Abschied nehmen. Kurz nach Mitternacht läuft die Fähre in
Richtung Genua aus. Wir fahren schon am Nachmittag los. Während der letzten
Kilometer auf Italiens größter Insel lassen wir noch einmal einige Szenen dieser Reise
an unserem inneren Auge vorüberziehen. Zum Beispiel jene, die wir auf der Strecke
von Castellammare nach Isola delle Femmine, also auf unserem letzten
Autobahnstück, erleben durften: Links und rechts standen Hunderte leuchtend gelber
Mimosenbäume Spalier. Als ob er Lebewohl sagen wollte, zog der sizilianische
Frühling noch einmal alle Register. Bilder wie diese müssen es gewesen sein, die
Johann Wolfgang von Goethe vor nunmehr 230 Jahren zu dem Satz animierten:
„Italien ohne Sizilien macht gar kein Bild in der Seele. Hier erst ist der Schlüssel zu
allem.“ Wer wollte da unserem großen Dichterfürsten widersprechen…
Tiefblau das
Meer,
leuchtend weiß
die Stufen der
Scala dei
Turchi, der
„Türkischen
Treppe“
Die weltberühmten „Bikini-
Mädchen“ in der Villa
Romana del Casale
bei Piazza Armerina. Die
erstaunlich gut erhaltenen
Mosaike – es sind mehrere
Hundert Quadratmeter -
wurden erst in den
1950er Jahren entdeckt.
Man geht davon aus, dass
sie bei einem Vulkanausbruch
begraben worden waren