RMC Mittelbaden e.V.
Nr. 54
Am folgenden Tag bringt uns der Besitzer
dieses kleinen Zitronen-Paradieses im
Shuttlebus nach Noto. Die allgegenwärtige
barocke Pracht macht einen fast benommen.
Ein monumentales Bauwerk neben dem
anderen, ein gewaltiges Stadttor, zahlreiche
Kirchen. Die mächtigste ist natürlich der Dom,
er trägt den klangvollen Namen Cattedrale
S. Nicolà di Mirra e Corrado und ist auch
berühmt für seine riesige Freitreppe. Auf ihr
hätten wohl über 1000 Menschen genug
Platz, sich hinzusetzen. Monumental auch das Stadttor, durch das man das historische
Zentrum - das Centro Storico - betritt. Es wird
gekrönt von den drei Wahrzeichen Notos: einem
Turm, einem Schwan und einem Hund (Foto).
Orangenplantagen, Olivenhaine mit uralten,
knorrigen Bäumen und blühende Felder
begleiten unseren Weg nach Punta Secca an
der Südostküste. Schon kurz nach der Ankunft
marschieren wir zum romantischen Leuchtturm -
natürlich auch zum „Balkon“, der in zahllosen
„Montalbano“-TV-Folgen als Kulisse diente. Denn hier lässt sich der Commissario
abends gerne von seiner Haushälterin kulinarisch verwöhnen. Aber Punta Secca
befindet sich noch komplett im
Winterschlaf. Fast komisch wirken da
die wenigen italienischen und
deutschen Touristen, die emsig den
Leuchtturm und auch den Balkon
fotografieren,
sich
ein
leicht
überteuertes Eis kaufen und dann
dem Ort wieder den Rücken kehren.
Genau in dieser Reihenfolge haben
wir es schließlich auch gemacht.
Jetzt steht „echte“ Kultur auf dem
Programm: Im Hinterland bei Piazza
Armerina wartet die weltberühmte
Villa Romana del Casale. Hinter dem wohlklingenden Namen verbirgt sich eine Stätte
des UNESCO-Weltkulturerbes ersten Ranges: mehrere hundert Quadratmeter
römischer Mosaike, die über 2000 Jahre verschüttet waren. Zu den bekanntesten
Stein-Bildern gehört die Darstellung der sogenannten „Bikini-Mädchen“ – ein bunter,
kunstvoller Beweis dafür, dass es nicht – wie oft behauptet - die Amis brauchte, das
wohl attraktivste Bekleidungsstück der Welt zu erfinden. Unsere nächste Station ist
danach ganz in der Nähe von Piazza Armerina: das Weingut „Gigliotto“. Dort darf man
nicht nur die edlen Tröpfchen kosten, man kann sich im historischen Gemäuer auch ein
typisches, mehrgängiges sizilianisches Menü auftischen lassen. Das Ganze für
preiswerte 25 € pro Person. Es ist dabei nicht nur eine gute Flasche Rotwein (für
2 Personen) eingeschlossen - man hat die Möglichkeit, danach mit dem Camper auf
dem gut gesicherten, absolut ruhigen Gelände auch zu übernachten. Wohlgemerkt:
Das ist im Preis des Essens ebenfalls inklusive.
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