RMC Mittelbaden e.V.
Nr. 54
kommen nur zum Paaren und um die Brut aufzuziehen an Land. Bis Ende Juli /Mitte
August verschwinden sie wieder alle auf den Atlantik, um nächstes Jahr das gleiche
Spiel zu spielen. Diese Vogelinsel beherbergt auch viele kreischende Möwen, die nicht
ganz so sauber sind und an den Felshängen ihre kargen Nester bauen. Waghalsige
Flugmanöver müssen sie beherrschen, um auf dem Nest auch unfallfrei zu landen.
Dann dann ist es fast nicht auszuhalten, denn es wird wieder sehr laut.
Wir konnten es kaum glauben auf Island zu sein, denn die erste Woche war so warm,
dass wir kaum Lust hatten zum Wandern. Hier auf der Insel geht es immer bergan und
bergab und das bei dieser Frühlingshitze. Es war auch gut, dass wir uns für den
nördlichen Inselteil entschieden hatten, denn im Süden gab es zeitweise auch
Schneefall. Also bereisten wir den Norden mit all seinen Höhen und Tiefen immer
entlang der Fjorde und den dazugehörigen Vulkanen. Eine sehr beindruckende
vielfältige Landschaft erwartete uns. Wir kamen während unserer Fahrten aus dem
Staunen nicht mehr heraus, selbst wenn die Berge mit Nebel verhangen waren und wir
in den einsamen Regionen auf der Gravelstraßen (Schotterpisten) unser Mini Mobil
bewegten. Mit diesem Auto haben
wir das richtige Gefährt für diese
Insel gefunden, das macht alles
mit, was wir im Schilde führen.
Unsere
Tour
verlief
sehr
interessant, nach jedem Fjord kam
eine
schönere
Küste
zum
Vorschein. Leider gibt es an diesen
Straßen keine Parkplätze. Die
Isländer sagen sich: Wo kein
Parkplatz ist, gibt es auch kein Unrat zu beseitigen. Das verstehen wir, aber diese
Landschaften zwischen den markanten Vulkanen sind immer eine Rast wert. Wir
nutzen einige Minuten des Stillstands, um den Anblick dieser Berge in uns
einzusaugen. Denn an manchen Orten kommen wir nicht mehr vorbei, wir halten sie
dennoch auf Fotos für die Ewigkeit fest. Die Insel ist klein und hat so viele einsame
Ecken? Denkste! Nach jeder Kurve erblicken wir einen Bauernhof ganz abseits der
Hauptstraßen. Die Isländer lieben die Einsamkeit und das Bestellen ihrer
Rasenflächen, die sie schon im Juni zu bunten Bällen auf der Wiese, als Winterfutter
für Schafe, Rinder und Pferde nutzen. Man ist trotz Einsamkeit nicht alleine auf dieser
prachtvollen Insel. Wenn wir über Pässe fahren, die gerade mal zwischen 500 - 800
Meter liegen, haben wir das Gefühl in den Alpen zu sein. Es ist schon erstaunlich
solche Bergmassive zu überqueren - auf steilen Schotterstraßen, die einem manchmal
auch den Atem rauben, wenn man in die Tiefe schaut. Da wir recht früh diese Insel
erkunden, haben wir die meisten Strecken ganz für uns alleine und können sie auch im
Schneckentempo befahren. So haben wir es uns vorgestellt, wir bestimmen das
Tempo. Nach der Einöde kommen auch immer wieder mal die Städte, z.B. Husavik,
Akureyri. Diese Städte muss man natürlich auch angesehen haben, wenn auch immer
dieser Stadtstress vorhanden ist. Dort zieht es auch viele Kurzurlauber hin.
Danach sind wir froh, wieder über das Land zu fahren, um neue Gegenden zu
erkunden. Das macht uns mittlerweile sehr viel Spaß. Die Tage vergehen wie im Flug,
und es werden immer mehr Mietmobile große und kleinere gesichtet. Die
Campingplätze füllen sich, und auch die Einheimischen mischen sich unter die
Urlauber. Hier haben die Schulen ab Mitte Juni bis Mitte August Ferien. Da kommt
Freude auf, in dieser Zeit versuchen wir so wenig wie möglich auf der Ringstraße oder
auf dem bekannten „Goldenen Zirkel“ um Reykjavik unterwegs zu sein.
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