RMC Mittelbaden e.V.
Nr. 50
Nun beginnt der ganz normale Wahnsinn. Vom ADAC muss ich hören, dass in
Frankreich keine Hilfe auf Autobahnen geleistet wird. Hier müssen die offiziellen
Pannendienste per Notrufsäule alarmiert werden. Da weit und breit aber keine
Notrufsäule zu sehen ist, ziehe ich die gelbe Warnweste an und marschiere los. Nach
500 Metern kommt mir zufällig eine Polizeistreife entgegen und nimmt mich wieder
zurück zum Womo. Per Funk wird ein Pannenfahrzeug informiert, das nach ungefähr
45 Minuten eintrifft. Doch deren Fahrer winkt gleich ab. Zu groß, zu schwer und wir
hören nur: „Non, non, non!“
Also wird die nächstgrößere Variante eines Abschleppwagens gerufen. Es erscheint
ein Truck, in dessen Schatten unser Concorde wie ein Spielzeug wirkt. Nach ein paar
Minuten hängt unser
Womo mit den Vorderrädern auf der Abschleppgabel, der Mann montiert die
Kardanwelle ab (wegen dem Automatikgetriebe) und schleppt uns zunächst über die
Autobahn zur nächsten Abfahrt und wieder zurück nach Millau. Im Hof einer Renault-
LKW-Werkstatt werden wir uns überlassen. Heute am Ostermontag arbeitet hier
niemand. Ohnehin ist es mittlerweile 19:30 h und es bleibt nichts anderes übrig, als hier
zu übernachten. Wenigstens ruhig ist es hier. Gegen 7:30 h des nächsten Tages
kommen die ersten Mitarbeiter und dann geht alles recht fix. Schnell wird klar: Die
Dieselleitung wurde falsch eingebaut, berührte irgendwo eine harte Kante und
scheuerte mit der Zeit durch. 1.544.- € müssen wir zahlen, davon sind nur 154.- Euro
für die Reparatur, der Rest fürs Abschleppen. Wer denn diese Leitung derart eingebaut
hat wird noch gefragt. Wir können‘s nur vermuten – nicht beweisen und bleiben auf den
Kosten sitzen.
Wir wollen nur noch heim. Zwei Übernachtungen planen wir dennoch ein: In Le Cheix
stehen wir auf einem sehr schön angelegten Wohnmobilstellplatz mit Namen „Aire de
Camping Car“ (N45°57‘6,3“ – E3°10’40,7“)
und bleiben bei „
Ciry de Noble“
ein letztes
Mal in Frankreich, bevor wir der Autobahn folgend über
Freiburg (D)
wieder unser
Willstätt
eintreffen.
Eine schöne, aber zum Schluss hin auch aufregende Reise ist zu Ende.
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