RMC Mittelbaden e.V.
Nr. 55
von Franz K. Schneider
Von der Sonneninsel Ré in den „Wilden Westen“ Frankreichs
in kurzer, heftiger Regenschauer ist niedergegangen. Jetzt scheint der vorher
dunstverhangene Himmel wieder wie blank geputzt. Das ablaufende Wasser der
Ebbe hat einen festen, glatten Sandstreifen an der schier endlosen Plage du Gros Jonc
hinterlassen. Ideale Bedingungen für einen langen Strandspaziergang. Also: Nase in
den Wind und immer gerade aus Richtung Nordost. Die stramme Brise fegt auch den
Kopf frei.
Diese macht gute Urlaubslaune
- und vor allem Appetit. Zum
Beispiel auf Moules frittes -
Muscheln mit Pommes. Wer an
diesem atlantischen National-
gericht Geschmack findet, kann
auf der Ile de Ré zu sehr
erschwinglichen
Preisen
ausgiebig schlemmen. Mag
man es etwas gehobener,
ebenso. Denn auch die Austern,
die in den endlosen Bänken
entlang
der
Insel-Küste
gezüchtet
werden,
loben
Kenner in den kulinarischen
Himmel.
In
gemütlichen
Straßenrestaurants wie dem „La
Fiancée du Pirate“ im Hafen von
La Flotte oder im „Café de la
Paix“ in St. Martin hat der Gast
beide Optionen. Und da die
ganze Ile de Ré von einem
dichten Netz von Radwegen
durchzogen ist, sind diese
kleinen lukullischen Tempel
auch für Wohnmobilisten, die
keinen Roller an Bord mit sich
führen, flott zu erreichen.
Einige entspannte Tage auf der Ile de Ré, die man von La Rochelle aus über eine
mautpflichtige Brücke erreicht, sind sozusagen unser "sanfter" Einstieg in den lange
zuvor geplanten Bretagne-Urlaub. Denn bis nach „Breizh“- so der alte, bretonische
Name der wie ein Schiffsbug in den Atlantik hineinragenden Halbinsel - sind es noch
gute 400 Kilometer. Aber die Wetter-Situation in der ersten Urlaubswoche war weiter
oben an der Atlantikküste alles andere als prickelnd. Also haben wir uns zum Auftakt
E
Eine Sommerreise durch die Bretagne
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