RMC Mittelbaden e.V.
Nr. 55
ein paar sonnige Tage auf der weiter südlich gelegenen Ile de Ré gegönnt, zumal sich
dadurch die Gelegenheit ergab, liebe Freunde aus dem Badischen zu treffen und mit
ihnen einige vergnügliche Abende zu verbringen.
Aber dann verspricht Wetter
Online endlich die passenden
Temperaturen, und wir starten
durch.
Erstes
Ziel:
das
Hinkelstein-Reich von Obelix in
Carnac. Ab Nantes geht es auf
der Route National, die mancher
deutschen Autobahn zur Ehre
gereichen würde, zügig vorwärts.
Wer, in Carnac angekommen,
allerdings nach Hinweisschildern
zu den weltbekannten „Menhirs“
(also Menhiren) Ausschau hält,
kann ziemlich lange suchen.
Das
Schlüsselwort
heißt
„Alignements“.
Übersetzt
bedeutet das nichts anderes als
„Aufreihungen“ – und genau darum handelt es sich ja auch: Auf insgesamt rund
8 Hektar stehen 4000 Steinbrocken fein säuberlich in Reih und Glied aufgestellt. Über
viele Generationen hinweg haben sich die Menschen der Jungsteinzeit ab 4500 v. Chr.
hier eine unheimliche Arbeit gemacht. Und wozu? Es gibt zahlreiche Theorien, manche
behaupten sogar, dass sich hier kosmische Kräfte mit denen der Erde vereint hätten.
Aber letztendlich blieb das Rätsel bis heute ungelöst
Als am späten Nachmittag die Schatten immer länger werden und sich bald danach die
Konturen im Dämmerlicht aufzulösen beginnen, sieht es beinahe so aus, als würden
sich die Steine von innen heraus mit Leben erfüllen. Fast scheint es, als wollten sie uns
uralte Geschichten erzählen: von Druiden in weißen Gewändern, die sich hier im fahlen
Mondlicht versammelten und dabei uralte Beschwörungs-Rituale murmelten und von
weisen Frauen, die von der großen Erdgöttin eine reiche Ernte erflehten
Von den Eindrücken des
nächsten Tages lassen wir uns
gerne
in
die
Wirklichkeit
zurückholen. „Feinster, weißer
Zuckersand, sachte, ins Meer
abfallende Strände, bei denen
man gar nicht sah, wo die
Wasserlinie
begann,
so
durchscheinend
war
das
Ozeanwasser“: Ähnlich, wie der
Autor Jean-Luc Bannalec (hinter
diesem
Pseudonym
wird
allerdings der deutsche Verleger
Jörg Bong vermutet) in seinem
bekannten Krimi „Bretonische
Brandung“ eine Szenerie entlang
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