RMC Mittelbaden e.V.
Nr. 55
Zwei Nächte bleiben wir, dann lacht wieder die Sonne vom wolkenlosen Himmel. Das
passt wunderbar ins Programm. Denn die Côte de Granit Rose kann ihre Reize am
besten entblättern, wenn Sonnenstrahlen ihr Spiel von Licht und Schatten voll
entfalten. Über den bekannten Badeort Perros-Guirec (Foto) mit seinen noblen Villen
und herrlichen, fast karibisch
schönen Stränden und den
ebenfalls bekannten Badeort
Tregastel geht es ins Herz der
Granitküste - nach Plougrescant.
Hier steht das wohl berühmteste
Haus
der
Bretagne,
das
die Umschlagseiten mancher
Reiseführer
und
viele
Kalenderblätter
ziert.
Exakt
zwischen zwei Felsen erbaut,
trotzt dieses Haus auch wilden
atlantischen Winterstürmen.
Jetzt muss es aber endlich mal
sein: Eine Bretagne-Reise, ohne Crêpes gegessen zu haben, wäre ja fast eine
Kulturschande. Zum Glück stammt unsere nette Campingplatz-Nachbarin aus
Straßburg und beherrscht beide Sprachen perfekt: Französisch und Deutsch. So kann
sie uns in die Geheimnisse der bretonischen Pfannkuchen-Kunst einweihen. Als erstes
erfahren wir, dass Crêpes der deftigen Art in der Bretagne "Galettes" heißen und aus
dunklem Buchweizen-Mehl hergestellt werden. Unter „Crêpes“ hingegen versteht man
hier nur die süße Variante aus Weizenmehl. Warum man dann das Lokal, wo beides zu
haben ist, als „Crêperie“ bezeichnet - das erschließt
sich uns allerdings nicht so ganz. Immerhin
marschieren wir mit neuem Wissen gestärkt
selbstbewusst die 150 Meter zur Crêperie „Les
Korrigans“. Eine Galette mit geräuchertem Lachs
und Crème fraîche für mich, eine mit
Jakobsmuscheln für Marie-Luise, danach ein Crêpe
mit Schokoladen- und Vanille-Eis für beide – Leben
wie Gott in Frankreich auf bretonische Art, das
lassen wir uns gerne gefallen.
Bereits aus mehreren Kilometern Entfernung sieht
man den aus grauem Stein errichteten Leuchtturm
mit der grünen Spitze am Cap Fréhel. Hier fällt
Frankreich fast 70 Meter steil ins Meer hinab. Diese
Ecke ist zum nationalen Erbe des Landes erklärt
worden, man entdeckt sie auf einem etwa
einstündigen Spaziergang, der immer neue, traumhafte
Aussichten auf die wild zerklüftete Küste und den
tosenden Atlantik bietet. Der Weg führt durch eine
lilafarben leuchtende Heidelandschaft mit blühender
Erika, dazwischen hineingetupft knallgelbe, kleine
Ginsterbüsche. Endlos, ewig breit und golden ist
dagegen der etwa eine Fahrstunde entfernte Strand
Saint Pabu beim Städtchen Erquy. Nach all den
mannigfaltigen Eindrücken tut es gut, hier bei sonnigem
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